Welches Getriebe ist das richtige für Ihr Auto? Heutzutage hängt die Antwort auf diese Frage oft von den Situationen ab, in denen wir unsere Fahrzeuge die meiste Zeit nutzen. Fahren wir hauptsächlich in einer städtischen Umgebung, so macht ein Automatikgetriebe durchaus Sinn, denn es ist viel entspannter und stressfreier nicht an ständiges Schalten denken zu müssen, wenn wir nonstop anfahren nur um im zähen Stadtverkehr gleich wieder anzuhalten. Sowohl das Wandlergetriebe als auch das Doppelkupplungsgetriebe sind Automatikgetriebe. Doch was sind die Unterschiede und ist eines besser als das andere? Mit diesen Fragen wollen wir uns in diesem Artikel beschäftigen.
Was ist eine Wandler-Automatik?
Die Wandler-Automatik, auch Wandlergetriebe genannt, ist die am weitesten verbreitete Form der Automatikgetriebe. Das Kernelement dieser Getriebeart ist der Drehmomentwandler, der aus Pumpenrad, Leitrad und Turbinenrad besteht. Der Drehmomentwandler ist eine sogenannte Flüssigkeitskupplung, die den Motor mit dem aus Planetenradsätzen bestehenden Getriebe verbindet. Angebracht ist er direkt zwischen Motor und Getriebe und in dieser Position überträgt er das vom Motor kommende Drehmoment direkt auf das Getriebe. Der Innenraum des Wandlers ist mit Getriebeflüssigkeit gefüllt. Im Leerlauf fungiert der Wandler ähnlich einer getrennten Kupplung und es wird so gut wie kein Drehmoment übertragen. Gibt man Gas, wird das Getriebeöl in Bewegung versetzt, die Kraftübertragung ist also hydraulisch. Verschiedene Zahnräder sorgen für die passende Übersetzung und das Fahrzeug setzt sich in Bewegung.
Vor- und Nachteile der Wandler-Automatik
Günstigere Anschaffungskosten im Vergleich zu modernen Doppelkupplungsgetrieben
+ Reduzierter Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu normalen Schaltgetrieben durch erhöhte Spreizung der Gänge (bis zu 8 Gänge)
+ Reduzierter Verschleiß beim Anfahren durch die Flüssigkeitskupplung zwischen Motor und Getriebe
+ Sanfter, fast stufenloser Gangwechsel
– Weniger agiles Fahrverhalten im Vergleich zu Doppelkupplungsgetrieben
– Höherer Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu Doppelkupplungsgetrieben
Was ist ein Doppelkupplungsgetriebe?
Diese Art von Getriebe vereint die Vorteile der Bequemlichkeit eines Automatikgetriebes mit der Effizienz eines manuellen Schaltgetriebes. Es besteht aus zwei Teilgetrieben und zwei Kupplungen. Eines der Teilgetriebe ist zuständig für die geraden Gänge, das andere für die ungeraden Gänge. Beide Teilgetriebe sind mit dem Schwungrad des Motors verbunden und jedes der beiden Teilgetriebe arbeitet mit einer eigenen Kupplung. Der große Vorteil des Doppelkupplungsgetriebes ist, dass die nächste Schaltstufe bereits eingelegt ist (in dem jeweils anderen Teilgetriebe) und so für eine Beschleunigung ohne Zugkraftunterbrechung sorgt.
Vor- und Nachteile eines Doppelkupplungsgetriebes
+ Geringerer Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu Wandlergetrieben
+ Extrem schneller Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung durch zwei Teilgetriebe
+ Verbesserte Beschleunigung
– Teurer als ein Wandlergetriebe
– Abrupteres Anfahren im Vergleich zu Wandlergetrieben
Fazit
Nachdem wir uns nun die Funktionen dieser beiden Getriebearten etwas näher angeschaut und die Vor- und Nachteile beleuchtet haben, stellt sich immer noch die Frage: Wandler-Automatik oder Doppelkupplungsgetriebe – welches Getriebe ist das richtige für Sie? Beide Arten bieten einen erhöhten Komfort im Vergleich zu herkömmlichen Schaltgetrieben.
Es läuft also, wie so oft im Leben, auf die persönlichen Vorlieben hinaus. Wem eine verbesserte Beschleunigung und geringerer Kraftstoffverbrauch wichtig sind und wenn höhere Anschaffungskosten kein großes Hindernis darstellen, dann ist man mit einem Doppelkupplungsgetriebe gut beraten. Wenn sanftes Anfahren und geringere Anschaffungskosten von Priorität sind, dann kann man beruhigt eine Wandler-Automatik wählen. Theoretisch schaltet ein Wandlergetriebe etwas langsamer als ein Doppelkupplungsgetriebe, aber mit einer ausgefeilten Parametrierung kann man erreichen, dass sich die Schaltung fast genauso anfühlt wie die eines Doppelkupplungsgetriebes.
Egal für welche Getriebeart man sich entscheidet, nach ca. 80.000 – 100.000 gefahrenen Kilometern sollte man den Getriebeölwechsel nicht vergessen, um einen potentiellen Schaden zu vermeiden.
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